Städtebauliche / baukünstlerische Kriterien

Aus den Parametern der Umgebung wie Wind, Lärm und optimale Orientierung, wurde die Baukörperausrichtung, Form und Beziehung der Baukörper untereinander entwickelt.

Das Ziel war eine optimale Durchlüftung des gesamten Quartiers zu erreichen und eine gute Besonnung der Wohnungen zu ermöglichen.

Eine zweigeschoßige vom Boden abgehobene Struktur, der sg „Smart Grid“, gibt die Möglichkeit für nutzungsneutrale, flexible über ein oder zwei Geschoße gehendes loftartiges Wohnen und Arbeiten. Das Dach dieser Struktur ist intensive begrünt und dient den darüberligenden Wohnbereichen als halböffentliche Bereiche für “Urban Gardening”, für Spielbereiche und Kommunikationszonen.

Vier verschiedene, vertikal geschichtete Freiraumebenen ermöglichen ein vielfältiges ausdifferenziertes Angebot an Grünräumen und einen langsamen Übergang von öffentlichen über halböffentlichen bis zum privaten Freiraum.

Die Straßenbahn wird über die von der Vorplanung fixierte Trasse geführt. Die PKWs werden über die dafür vorgesehene mittlere Erschliessungstraße zum Parkgebäude im Westen des Quartiers geführt. Die westliche Erschliessungsstraße durch das Quartier ist nur für e-bikes, e-cars und Fahrräder sowie für alle Einsatzfahrzeuge zugänglich. Die Parkflächen und Ladestationen für E-Cars werden direkt im EG unter dem „Smart Grid“ situiert.

Um den Lärm durch die Bahntrasse abzuschirmen wurde im Nord-Westen der Baufelder ein durchgehender Baukörper ausformuliert, der durch eine vorgeschaltene begrünte Erschliessungszone sowohl den Lärmschutz garantiert, als auch entsprechende Übergangsbereiche vor den Wohnungen ermöglicht. Zur Peter-Tunner Straße schützt eine insgesamt viergeschoßige Bebauung vor dem Lärm der Straße.

Funktionelle und ökonomische Kriterien

Der Autoverkehr wird in der die beiden Baufelder trennende Straße zum Parkgebäude geführt. Das Parken von PKWs wird in den ersten beiden Geschoßen des westlichen Baukörpers angeboten. Die Zufahrt für Einsatzfahrzeuge ist natürlich auch an der westlich gelegenen Straße möglich bzw. wird auch in das Innere des Quartiers geführt. Die miteinander und der Energiezentrale vernetzten Gebäude werden mit einer “aktiven Gebäudehülle ausgestattet und dienen zur Energiegewinnung.

Das Konzept sieht eine Statik vor, die die Fassaden komplett frei von tragender Funktion haltet, dadurch können die Fassadenelemente auch gegen andere energiegewinnende Systemelemente ausgetauscht werden. So entsteht ein großes Feld an Versuchsflächen die durch die Nachbarschaft des Science Towers auch optimal gewartet, getestet und ausgewertet werden können.

Beiträge zu Smart City

Aktivierte Oberflächen in der gesamten Smart City erzeugen mehr Energie als im gesamten Stadtteil verbraucht wird. Dabei kommen neueste Technologien zum Einsatz – Verschattungssysteme mit integrierten PV-Modulen, Fassaden zur Algenproduktion, thermische Solaranlagen, hybride Solarkollektoren, Feinstaubfreie und kontinuierliche Holzvergaser-BHKWs, Bioreaktoren. Flexibel gestaltete Fassaden ermöglichen einen zusätzlichen Einsatz von zukünftigen, energieerzeugenden Technologien. Das Gesamtsystem kann somit den Energiebedarf für Heizung, Kühlung, Belichtung, Lüftung, Warmwasser und technische Geräte wie Computer vollständig abdecken. Als Stromspeicher dienen die Akkus von Elektroautos und Elektrorädern sowie das öffentliche Stromnetz. Die eingesetzte Technologie ermöglicht einen in sich geschlossenen Energiekreislauf. Smart City als Plusenergiestadtteil.

Aktives Gebäude:

• Erzeugung von regenerativer Energien über die Smart City Oberfläche und Einsatz von neuen energieerzeugenden Technologien

• Netzwerk zur Umverteilung der Energie zwischen den Gebäuden und optimierte Nutzung eines Niedertemperaturwärmenetzes für Heizung und Kühlung

• Nutzung der thermischen Masse als Energiespeicher und Minimierung der Wärmeverluste über die Gebäudehülle

• Optimierte Tageslichtnutzung zur Reduktion des Belichtungsenergiebedarfs

• Aktivhaus mit Nullenergie-Gesamtprimärenergiebilanz – CO2 neutraler Stadtteil

Aktive Urbane Landschaft:

VERBESSERUNG DES MIKROKLIMAS – Die Reduktion von CO2, Staub und Lärm durch Photosynthese, Staubbindende Pflanzen, die Kühlung durch Bepflanzung

die Zuordnung von Freiräume für jede Wohnung und die Möglichkeit für “URBAN GARDENING”

OPEN SPACE – ein durchgrünter öffentlicher Raum – mit Durchgängigkeit, Zugänglichkeit, für eine neue Kommunikationskultur – und Begegnungsflächen

Der städtebaulichen Struktur folgend, bietet die gegenständliche Planung ein vielfältiges und ausdifferenziertes Angebot von unterschiedlichsten Freiräumen. Der Grad der Öffentlichkeit entwickelt sich zunehmend von privaten Loggien / Terrassen über die nur für die BewohnerInnen nutzbaren Dächer der Sockelgeschosse bis zu lebendigen, urbanen Straßenräumen und Plätzen in der Erdgeschosszone. Durch diese vertikale Schichtung der Freiräume wird der geschaffene Raum äußerst effektiv ausgenutzt und mit verschiedensten Nutzungen besetzt.

Vertikale Schichtung unterschiedlichster Freiräume: Urbane EG-Zone, Urban Gardening, Balkone und Terrassen, Extensive Gründächer.

Aktives Wohnen:

Grundrisse die leicht anpassbar sind an diverse Nutzungen wie Wohnen und Arbeiten werden im “Smart Grid” , der vom Boden abgehobenen zweigeschoßigen Struktur, angeboten (leicht veränderbare Räume, Räume, die verschieden aktiviert werden können) – so entsteht eine hochflexible Struktur, die nach Bedarf ausgebaut werden kann.

Credits:

Design: ORTLOS Space Engineering – Ivan Redi, Andrea Redi, Xinyu Xie, Vojislav Nikolic

Energiekonzept: DI Sebastian Sautter – advanced energy consulting – office@sebastiansautter.com

Grün- und Freiraumplanung: koala Landschaftsarchitektur – www.koala.at